Kontrastreich präsentiert sich Werl: Die an der alten Salzhandelsroute „Hellweg“ im Dreieck von Sauerland, Münsterland und Ruhrgebiet gelegene Wallfahrtsstadt vereint im Stadtkern wesentliche Merkmale einer mittelalterlichen Stadt im Spannungsfeld von Groß und Klein. So wechseln kleinparzellierte Grundstücke mit großzügigen Flächen ehemaliger Erbsälzer- und Burgmannshöfe sowie kleine Wohn- und Patrizierhäuser mit den massiven Großbauten der Propsteikirche und der Wallfahrtsbasilika. An das ehemalige Solbad erinnert der Kurpark mit Gradierwerk.
Stadtgrundriss und historische Bausubstanz gewähren Einblicke in die Stadtentwicklung insbesondere dort, wo flächige Ensembles erhalten sind, wie zum Beispiel in den Grabenstraßen, die den Verlauf der früheren Befestigung nachzeichnen.
Eine der schönsten Ansichten bietet die Krämergasse im historischen Stadtkern von Werl, geprägt von Fachwerkhäusern und dem Blick auf die mächtige Propsteikirche St. Walburga. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist mit dem geistlichen Gericht, dem Kreuzaltar und zahlreichen Kunstwerken der bedeutendste Sakralbau Werls.
Berühmtes Pilgerziel dagegen ist die neuromanische Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung. In ihrem Innern bewahrt sie das Gnadenbild der Muttergottes „Trösterin der Betrübten“ aus dem 12. Jahrhundert. Rund 100.000 Pilger kommen jährlich hierher, wodurch Werl als drittgrößter Wallfahrtsort Deutschlands gilt. Unmittelbar neben der Basilika steht die Alte Wallfahrtskirche, 1786 als Barockkirche und erste Heimstatt des Gnadenbildes erbaut.
Ihre Weltoffenheit zeigt die Wallfahrtsstadt mit dem „Forum der Völker“, in dem außereuropäische Kunst und Alltagskultur zu sehen ist. Die Stadtgeschichte ab der Jungsteinzeit kann im städtischen Museum „Am Rykenberg“ erkundet werden. Das große Stadtmodell präsentiert dort den Historischen Stadtkern im 17. Jahrhundert.
Weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Werl unter www.entdeckedeinwerl.de.