Soest atmet Geschichte. Um 836 erstmals erwähnt, entwickelte sich die „villa sosat“ im Mittelalter zur stolzen Hansestadt, gelegen am traditionsreichen Heer- und Handelsweg „Hellweg“. In ihrer damaligen Blütezeit schützte eine 3,8 km lange Stadtmauer die Stadt, ausgestattet mit zehn Toren. Noch heute prägen die mittelalterlich engen Gassen und Winkel die Altstadt von Soest, die baulich dominiert wird von einem „weltweit einmaligen Grünsandstein-Ensemble“: Kirchen, Profanbauten und Stadtumwallung – alle in dem für Soest typischen Grünsandstein errichtet – wechseln mit hübschen Fachwerkzeilen und romantischen Gässchen.
Neben so viel Geschichte finden Gäste bei einem Spaziergang über den zu zwei Dritteln erhaltenen Stadtwall Erholung.
Rund 600 Häuser stehen allein in der Altstadt unter Denkmalschutz, Superlative prägen ihre Geschichte. So wird der mächtige Turm der romanischen Kirche St. Patrokli nicht umsonst „Turm Westfalens“ genannt, während St. Petri als älteste Kirchengründung Westfalens gilt. St. Maria zur Wiese ist eine der schönsten spätgotischen Hallenkirchen Deutschlands, St. Maria zur Höhe beherbergt Deutschlands einziges Scheibenkreuz. Und in der etwas abseits im Ortsteil Ostönnen gelegenen Dorfkirche St. Andreas findet sich die älteste bespielbare Orgel der Welt.
Zur reichen Kirchengeschichte gesellt sich in Soest die Kunst: Nicht nur, dass die Schule des Meisters Conrad von Soest hier ihre Spuren hinterlassen hat; stolz ist die Stadt auch auf den bekannten Soester Expressionisten Wilhelm Morgner. Das nach ihm benannte Museum zeigt neben einer ständigen Ausstellung seiner Werke eine Sammlung moderner Werke der Stiftung „Konzeptuelle Kunst“. Kunst- und Stadtgeschichte verknüpft das in einem Patrizierhaus untergebrachte Burghofmuseum, während das Osthofentor-Museum, angesiedelt im einzigen noch erhaltenen Stadttor, Einblicke in die Verteidigung der Stadt im Mittelalter gewährt.